Evangelische Frauenarbeit unterstützt Aktion gegen Gewalt an Frauen (9.9.2020), Text von Evelyn Martin
Herbert von Karajan Platz, neben der Wiener Staatsoper:
Eine weiß gekleidete Frau mit japanischen Gesichtszügen neben einem roten Schirm, der von roten Damenschuhen umgeben ist, und bewegt sich tänzerisch mit einem roten Seil, das verbindet, fesselt, die Bewegungsfreiheit einschränkt. Diese Performance unter dem Titel „Red Silence“ ist ein stummer Aufschrei: Seit 22.8 bis 19.9. vermittelt die Künstlerin Aiko Kazuko Kurosaki täglich 8 Stunden lang, was Gewalt an Frauen bedeuten kann.
Ziel der Künstlerin ist es Menschen zum Nachdenken zu bringen, aber auch Gespräche mit Passanten und Passantinnen zum Thema zu führen. Häufig ergeben sich interessante Dialoge mit Menschen aus aller Welt, die meist dann die Bedeutung solcher Aktionen wertschätzend erleben.
Die Evangelische Frauenarbeit unterstützt, neben anderen Frauen-Organisationen diese Aktion, denn hier geht es um ein allzu oft verdrängtes Thema:
„Gewalt gegen Frauen ist häufig unsichtbar, wird von Nahestehenden nicht wahrgenommen oder verdrängt, bis es zur Katastrophe kommt“, so Gerti Rohrmoser, Direktorin der Evangelischen Frauenarbeit. „Oft sind es erst Frauenmorde, dass ein Aufschrei in der Öffentlichkeit zu hören ist.“
Die Evangelische Frauenarbeit setzt sich dafür ein, dieses Schweigen zu durchbrechen und wirksame Gegenmaßnamen in die Praxis umzusetzen. Eine davon ist die Unterstützung dieser künstlerischen Aktion.